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general statements

ontology and human horizons meet
because human beeings live and think

knowledge alone is insufficient

this depends on the ontology concerning  time and not on afferent human perception

Seele mit Tugenden zur Aktion bringen

Ein Nachdenken zu Zusammenhang im Unterschied von Geist und Materie.
Der Titel, „Seele mit Tugenden zur Aktion bringen“ handelt auf den ersten Blick nur vom Geist, dem Geist des Menschen als Person. Wenn wir etwas weiter uns vorstellen, was Aktion sein kann, dann gibt es beides: Aktion kann geistig oder materiell sein:

In letzter Kon-Sequenz Umfasst somit dieser Titel beides, Geist und Materie und deren Zusammenhang

Um nun mit dem ontologischen  Unterschied von Geist und Materie zu beginnen:
Tugend ist geistig und somit beschäftigen wir uns bei Tugenden mit dem Unterschied des Geistes. Es wäre zumindest komisch, zu denken, dass ein Bergkristall oder ein Metall oder Wasser oder Luft physikalisch-tugendhaft sein kann, denn Elementarteilchen sind nicht geistig: Das gilt für Physik allgemein. Wer versucht, in irgendetwas das physikalisch ist (also materielles Sein) Geist hinein zu projizieren, erfindet nichts, und wird auch nichts finden, denn es fehlt die Übereinstimmung des Geistes mit der Wirklichkeit: Solche Ideen können nicht wahr sein.

Im Gegenteil stimmt die Vorstellung „Tugenden sind geistig“ partiell überein mit der geistigen Wirklichkeit. Mit dieser Gewissheit können wir einen weiteren Schritt tun.  
Wenn wir Tugenden betrachten, dann geht es um Unterschiede des Geistes des Menschen-als-Person. Wir betrachten also den Menschen und dies nicht irgendwie, sondern den Menschen-als-Person.  

Hier kann auch Augustinus hilfreich sein: Augustinus (354-430) Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit (De Trinitate)
ZEHNTES BUCH. Das durch das Gedächtnis, die Einsicht und den Willen dargestellte Bild der Dreieinigkeit nach seinem Bestande.  
1. Kapitel. Der Liebe zum Wissen geht irgendeine Kenntnis voraus.
2. Kapitel. Niemand kann etwas völlig Unbekanntes lieben.
3. Kapitel. Auch der Geist liebt sich nicht als etwas Unbekanntes.
4. Kapitel. Der Geist kennt sich nicht teilweise, sondern ganz.
5. Kapitel. Erklärung des Gebotes, daß man sich selbst erkennen soll.
6. Kapitel. Falsche Anschauung des Geistes von sich.
7. Kapitel. Die Irrtümer über die Substanz der Seele.
8. Kapitel. Grund des Irrtums der Seele über sich selbst.
9. Kapitel. Der Geist erkennt sich eben dadurch, daß er das Gebot, sich zu erkennen, versteht.
10. Kapitel. Jeder Geist weiß mit Bestimmtheit, daß er einsieht, ist und lebt.
11. Kapitel. Die wesentliche Einheit von Gedächtnis, Einsicht und Wille und ihre relative Verschiedenheit.
12. Kapitel. Der Geist ist durch sein Gedächtnis, seine Einsicht und seinen Willen ein Bild der göttlichen Dreieinigkei

Der ins Deutsch übersetzte Text ist im www hier
http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2676.htm

Auch dieser link kann unterstützen hier
http://egora.uni-muenster.de/pbnetz/bindata/a_ethik.pdf

wir sind hier bereits schon bei der Ethik,  
diesen Sprung wollen wir her aber nicht machen, und zuerst mit dem Sein beginnen
und erst dann das Sollen betrachten

auch wollen wir nicht mit Aristoteles, Nikomachische Ethik beginnen


Weiter bei Augustinus
Augustinus unterscheidet folgendes:
Die wesentliche Einheit von Gedächtnis, Einsicht und Wille und ihre relative Verschiedenheit.
Gedächtnis
Einsicht
Wille

Diese Unterscheidung ist etwas summarisch und im elften Buch schreibt er vom äusseren Menschen (sihe obenstehende links)

Zur Seele, Augustinus:
7. Kapitel. Die Irrtümer über die Substanz der Seele.
9. Wenn sich also der Geist für etwas Derartiges hält, dann hält er sich für einen Körper. Und weil er sich gut seines Vorranges bewußt ist, nach dem er über den Körper herrscht, so kam es, daß manche fragten, was am Körper am meisten wert sei, und dies hielten sie [S. 81] dann für den Geist oder überhaupt für die ganze Seele. Die einen hielten so das Blut, die anderen das Gehirn, wieder andere das Herz — nicht wie die Schrift das Wort gebraucht, wenn sie sagt: „Ich preise dich, Herr, in meinem Herzen“,1 und: „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben aus deinem ganzen Herzen“;2 hier wird nämlich das Wort mißbräuchlich oder in übertragenem Sinne vom Körper her auf die Seele angewendet, sondern ein Körperteilchen, wie wir es an zerrissenen Eingeweiden sehen können —, für ganz und gar eins mit der Seele. Andere glaubten, sie bestehe aus ganz kleinen, unteilbaren Körperchen, die sie Atome nannten, die sich gegenseitig anziehen und zusammenhängen. Andere sagten, ihre Substanz sei Luft, andere, sie sei Feuer. Andere glaubten, sie habe gar keine Substanz, da sie eine Substanz nur als Körper denken konnten und nicht fanden, daß sie ein Körper sei; sie sei vielmehr das Ordnungsverhältnis unseres Körpers oder der Zusammenhalt der Urstoffe, aus denen dieses Fleisch gleichsam gebaut ist. Folgerichtig glaubten auch alle diese Leute, sie sei sterblich; mag sie nämlich ein Körper sein, mag sie irgendein Gefüge des Körpers sein, auf keinen Fall kann sie unsterblich fortdauern. Diejenigen aber, die zu der Einsicht kamen, daß ihre Substanz eine Art Leben ist, und zwar kein körperliches — das Leben beseelt und belebt ja jeden lebendigen Körper —, versuchten folgerichtig auch nachzuweisen, so gut es jeder konnte, daß sie unsterblich ist, weil das Leben das Leben nicht entbehren kann. Sie sagten nämlich, die Seele sei aus einem, ich weiß nicht welchem, fünften Stoff, den manche zu den bekannten vier Elementen dieser Welt hinzufügen. Ich glaube nicht, daß ich darüber an dieser Stelle lange handeln soll. Sie nennen nämlich entweder das gleiche Körper wie wir, jenes nämlich, von dem ein Teil, der einen bestimmten Raum einnimmt, kleiner ist als das Ganze — zu ihnen sind [S. 82] zu rechnen jene, die den Geist für eine körperliche Substanz hielten —, oder sie nennen Körper jede Substanz oder wenigstens jede wandelbare Substanz, da sie wissen, daß nicht jede Substanz in Höhe, Breite und Tiefe von Raum umschlossen ist. In diesem Falle will ich mich mit ihnen nicht in ein Wortgefecht einlassen.  

  1. Wer aus all diesen Anschauungen herausfindet, daß die Natur des Geistes eine Substanz ist, und zwar keine körperliche, das heißt, daß sie nicht mit einem kleineren Teile von sich einen kleineren Raum einnimmt, mit einem größeren einen größeren, der muß zugleich sehen, daß diejenigen, welche den Geist für eine körperliche Substanz halten, nicht deshalb irren, weil der Geist ihrer Kenntnis fehlen würde, sondern weil sie etwas hinzufügen, ohne das sie sich eine Natur nicht denken können. Wenn man sie nämlich etwas ohne körperliche Vorstellungsbilder denken heißt, dann glauben sie, daß dies ganz und gar nichts sei. Daher sucht der Geist nicht nach sich, als ob er sich fehlen würde. Was sollte denn der Erkenntnis so gegenwärtig sein wie das, was dem Geiste gegenwärtig ist? Oder was wäre dem Geiste so gegenwärtig wie eben der Geist? Was klingt uns denn in dem, was wir Erfindung heißen, wenn wir dem Ursprung des Wortes nachgehen, anderes entgegen, als daß finden (invenire) soviel ist wie zu dem gelangen (venire), was gesucht wird? Daher ist es nicht ungebräuchlich von dem, was gleichsam von selbst in den Geist gelangt, zu sagen, daß es gefunden wird, wenngleich es erkannt genannt werden kann. Wir haben nicht suchend zu ihm hingetrachtet, daß wir zu ihm hingelangten (veniremus), das heißt es fanden (inveniremus). Wie daher das, was man mit den Augen oder irgendeinem anderen Leibessinn sucht, der Geist selbst sucht — er ist es nämlich, der auch dem Leibessinn Antrieb und Richtung gibt — und es dann findet, wenn eben dieser Sinn zu dem Gesuchten hingelangt, so findet er anderes, das er nicht durch die vermittelnde [S. 83] Kunde des Leibessinnes, sondern durch sich selbst erkennen muß, so findet er dies, wenn er zu ihm hingelangt; er findet es entweder in einer höheren Substanz, das heißt in Gott, oder in den übrigen Teilen der Seele — so wenn er über die Bilder der Körper ein Urteil fällt; sie findet er nämlich drinnen in der Seele, der sie durch Vermittelung des Leibes eingeprägt wurden.

Und

11. Kapitel. Die wesentliche Einheit von Gedächtnis, Einsicht und Wille und ihre relative Verschiedenheit.

17. Wenn wir also das übrige, dessen der Geist in bezug auf sich sicher ist, ein wenig wegdenken, dann bleiben für unsere Überlegung und Behandlung vorzüglich diese drei: Gedächtnis, Einsicht und Wille. Aus diesen dreien pflegt man auch die Begabung der kleinen Kinder zu ersehen, welche Anlage immer sie aufweisen. Je treuer und leichter nämlich das Gedächtnis eines Knaben ist, je schärfer seine Einsicht, je brennender sein Eifer, um so lobenswerter ist seine Begabung. Wenn man aber nach der Fachkenntnis eines Menschen fragt, dann fragt man nicht nach der Sicherheit und Leichtigkeit des Gedächtnisses oder nach der Schärfe der Einsicht, sondern nach dem Inhalte des Gedächtnisses und nach dem Inhalte der Einsicht. Und weil das Urteil über die Lobwürdigkeit des Geistes nicht bloß von seinen Kenntnissen, sondern auch von seinem Gutsein abhängt, [S. 90] achtet man nicht nur auf den Inhalt seines Gedächtnisses und seiner Einsicht, sondern auch auf die Richtung seines Willens, zunächst also nicht auf das Feuer des Willens, sondern auf den Inhalt, dann erst auf die Kraft des Wollens. Nur dann nämlich ist ein heftig liebender Geist zu loben, wenn das, was er liebt, eine heftige Liebe verdient. Wenn man also von diesen dreien spricht, von der Begabung, den Fachkenntnissen und dem praktischen Gehaben, so hängt das Urteil über die erste ab von der Kraft des Gedächtnisses, der Einsicht und des Willens. Das zweite ist zu beurteilen nach dem Inhalt, den man im Gedächtnis und in der Einsicht besitzt, und nach der Richtung, in die der eifrig sich mühende Wille trachtet. Dazu kommt aber als drittes das im Willen sich vollziehende praktische Gehaben. Der Wille verfügt ja über das, was im Gedächtnis und in der Einsicht enthalten ist, sei es, daß er es auf etwas anderes hinordnet, sei es, daß er in ihm, sich an ihm als dem Endziele freuend, ruht. Gebrauchen heißt nämlich etwas in das Vermögen des Willens aufnehmen, genießen aber heißt gebrauchen mit Freude, nicht in der Hoffnung, sondern in der Wirklichkeit. Jeder also, der genießt, gebraucht; er nimmt ja etwas in das Vermögen des Willens auf mit dem Endziele der Lust. Nicht jeder aber, der gebraucht, genießt, wenn er nämlich das, was er in das Vermögen des Willens aufnimmt, nicht um dieses Dinges selbst willen, sondern um eines anderen willen erstrebte.

  1. Diese drei also, Gedächtnis, Einsicht und Wille, sind, da sie nicht drei Leben sind, sondern ein Leben und nicht drei Geister, sondern ein Geist, folgerichtig auch nicht drei Substanzen, sondern eine Substanz. Das Gedächtnis besagt ja, soferne es Leben, Geist und Substanz heißt, eine in sich selbst ruhende Wirklichkeit. Soferne es indes als Gedächtnis betrachtet wird, besagt es eine beziehentliche Wirklichkeit. Das gleiche möchte ich auch von der Einsicht und vom Willen [S. 91] behaupten. Auch Einsicht und Wille besagen ja eine Beziehung. Leben aber ist jedes in seiner beziehungslosen, in sich selbst ruhenden Wirklichkeit, ebenso Geist und Wesen. Diese drei sind daher dadurch eins, daß sie ein Leben, ein Geist, ein Wesen sind; und was man immer sonst noch von ihnen hinsichtlich ihrer in sich ruhenden Wirklichkeit aussagt, gilt auch von ihnen zusammen nicht in der Mehrzahl, sondern in der Einzahl. Drei indes sind sie dadurch, daß sie aufeinander bezogen werden. Wenn sie nicht gleich wären, nicht nur jedes einzelne jedem einzelnen, sondern auch jedes einzelne ihrer Gesamtheit, so würden sie einander sicherlich nicht gegenseitig fassen. Es wird ja nicht bloß jedes einzelne von jedem einzelnen, sondern auch ihre Gesamtheit von jedem einzelnen erfaßt. Ich erinnere mich nämlich, daß ich Gedächtnis, Einsicht und Willen habe: ich sehe ein, daß ich einsehe, will und mich erinnere; ich will, daß ich will, mich erinnere und einsehe; ich erinnere mich zugleich meines ganzen Gedächtnisses, meiner ganzen Einsicht und meines ganzen Willens. Wessen ich mich nämlich aus dem Inhalt meines Gedächtnisses nicht erinnere, das ist nicht in meinem Gedächtnis. Nichts aber ist so sehr in meinem Gedächtnis wie das Gedächtnis selbst. Also erinnere ich mich seiner in seiner Ganzheit. Ebenso weiß ich, daß ich einsehe, was immer ich einsehe, und weiß, daß ich will, was immer ich will; was ich aber weiß, dessen erinnere ich mich. Also erinnere ich mich meiner ganzen Einsicht und meines ganzen Willens. Ebenso sehe ich, wenn ich diese drei einsehe, sie in ihrer Ganzheit ein. Von Einsichtigem sehe ich nämlich nur das nicht ein, was ich nicht weiß; was ich aber nicht weiß, dessen erinnere ich mich auch nicht, das will ich auch nicht. Was immer ich daher von Einsichtigem nicht einsehe, dessen erinnere ich mich folgerichtig auch nicht, das will ich auch nicht. Wessen immer an Einsichtigem aber ich mich erinnere, was immer ich will, das sehe ich [S. 92] folgerichtig auch ein. Auch mein Wille umfaßt meine ganze Einsicht und mein ganzes Gedächtnis, wenn ich nur die Gesamtheit dessen, was ich einsehe und wessen ich mich erinnere, gebrauche. Wenn daher alle insgesamt in ihrer Ganzheit von jedem einzelnen erfaßt werden, dann ist jedes einzelne in seiner Ganzheit jedem anderen einzelnen in seiner Ganzheit gleich; ebenso ist jedes einzelne in seiner Ganzheit zugleich allen in ihrer Gesamtheit gleich, und diese drei sind eins, ein Leben, ein Geist, ein Wesen.


Es ist also wichtig, sich für den Zusammenhang im Unterschied und für den Unterschied im Zusammenhang zu kümmern

Wer nun immer noch der Meinung ist, für unsere gemeinsame Zukunft bräuchten wir etwas neues. noch nie dagewesenes ... vertiefe doch seine Praxis mit dem uns Bekannten

Es geht hier um Tugend und dies gehört weder zum Gedächtnis noch zum Willen sondern zu den Voraussetzungen von Einsicht und zu den Voraussetzungen des Entscheides (einer Aktuierung des wollens, die definitiv zur Aktion führt: ich will, also tue oder unterlasse ich). Wir können bei  „Einsicht“ bei Augustinus unterschieden zwischen Vernunft und Verstand (was auch Voraussetzung für die Einsicht in Tugenden als System ist) und somit sind für die Entität „Geist des Menschen als Person“ die wesentlichen Unterscheide benannt. Nun geht es darum, genauer zu betrachten, was denn Vernunft als Aktuierung der Tugend bedeutet, konkret für das Leben jedes einzelnen Menschen.
Das Musikstück ist eine Improvisation aus dem Frühjahr 2021
entstanden mit mac und pro logic samples
ich habe einmanualig gespielt

Sie können Ihr lesen und hinhören alternieren
um tiefer im Moment zu leben
(C) Dr. Niklaus J. Imfeld 2019
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